Himmel ist das spannend! Meine Vermutung hat sich bestätigt, Zahra ist wirklich von der einen Nacht mit Jaime schwanger. So schlimm das für ihre Ehre sein mag, andererseits bewahrt sie die Schwangerschaft, zumindest im Moment, vor der Folter.
Gonzalo sitzt immer noch in Zahara fest und ist ahnungslos. Erst viel später erfährt er, dass Zahra verschwunden ist und stellt fest, dass wahrscheinlich er selbst an ihrer Verhaftung schuld war. Es war schon sehr naiv von ihm, der Königin von seiner Liebe zu erzählen, denn eigentlich hätte er damit rechnen müssen, dass sie ganz und gar nicht davon erbaut ist. Ich hoffe, er findet Zahra bald. Sein Bruder Jaime macht nicht gerade den Eindruck, als hätte er seine Meinung über die Mauren geändert. Ich würde zu gerne wissen, was in ihm vorgeht, ob er sich überhaupt noch an Zahra erinnert.
In Granada geht derweilen alles drunter und drüber. Bobadil muss fliehen, was seiner Mutter ganz und gar nicht gefällt. Sein Unglück geht nicht allein auf die selbsterfüllende Prophezeiung zurück, die sich bereits bei seiner Geburt in den Köpfen seiner Mitmenschen festgesetzt hat. Er ist zu bedauern, denn von allen Seiten werden Erwartungen an ihn gestellt, die er gar nicht alle erfüllen kann. Vom Vater verfolgt und von der Mutter für seine Flucht verurteilt, sucht er Schutz bei den Christen und hofft darauf, in ihnen Verbündete zu gewinnen. Auch Raschid will mit seiner Familie Granada verlassen. Bevor er seinen Vater überreden kann, mit ihnen zu kommen, fällt Yazid mit Soldaten in seinem Elternhaus ein, verletzt seinen Bruder und verhaftet den eigenen Vater. Raschid begibt sich mit seiner Frau, den Kindern und der Dienerschaft auf eine dramatische Flucht. Dass seine kleine Tochter unterwegs krank wird und stirbt, ist eine weitere Folge der schlimmen Ereignisse, die das Kind einfach nicht verkraften konnte. Wie mag es Abdarrahman ergehen? Der alte Mann wirkte recht gleichgültig, und ich habe das Gefühl, er hat bereits mit seinem Schicksal abgeschlossen.

Es wird immer schwerer für mich, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen, und in Gedanken weile ich immer wieder zwischendurch bei dem Roman, auch wenn ich mit ganz anderen Tätigkeiten beschäftigt bin. Einerseits möchte ich immer weiterlesen, um zu erfahren, wie alles ausgeht, andererseits macht es mich ganz traurig, dass jetzt "nur noch" ca. 160 Seiten vor mir liegen. Aber es hilft alles nichts, ich "muss" weiterlesen.

Danke, Klusi, danke! So schön geschrieben, und dann zieht es dich ja wirklich durch das Buch. Ich habe eben erst gesehen, dass du ja schon ganz hier unten bist - weil die Abschnitte ein bisschen falsch sortiert sind.

Ich vermute nun wirklich, dass Isabel die Gefangennahme von Zahra veranlasst hat, warum sonst sollte sie Gonzalo und Jaime in Zahara festhalten. Zahra tappt genau so im Dunkeln, erfährt im Kerker aber von ihrer Schwangerschaft. Dadurch wird sie vorerst von der Folter verschont und freundet sich so nach und nach mit ihren Leidensgenossinnen an. Die Foltersituation war wieder so lebendig beschrieben, dass ich beim Lesen frösteln musste. Derweil erfährt Gonzalo durch Zufall von dem kleinen Ahmed, dass Zahrah verschwunden ist und er beschließt sie zu suchen.
In Granada taucht dann auch Yazid wieder auf, bedroht seine Familie und nur mit Mühe und Not kann Raschid mit Frau und Kindern fliehen. Abdarrahman, der seit dem Tod seiner geliebten Frau ein gebrochener Mann ist, wird von Yazid gefangen genommen. Ob er das überleben wird?
Die Ereignisse überschlagen sich, Raschid und die Seinen schließen sich Boabdil an und fliehen gemeinsam nach Cordoba …
Ich hoffe, dass Raschid und Boabdil die richtige Entscheidung getroffen haben und vor allen Dingen, dass Zahra bald gefunden wird, damit sie ihr Baby nicht im Kerker bekommen muss …

Gerade habe ich aus Versehen den 10. und 11. Abschnitt in einem Rutsch durchgelesen, und eigentlich hatte ich gar keine Lust, eine Schreibpause einzulegen. Tja, mit meinen Vermutungen, warum Zahra im Kerker gelandet ist, lag ich ja etwas daneben. Auf die Idee, dass der Antrag auf Ehedispens und die Eifersucht von Königin Isabella daran Schuld sein könnten, bin ich nicht gekommen. Gonzalo kann ihr nicht helfen, weil er in Zahra festsitzt und die Lage sieht ziemlich aussichtslos aus. Aber immerhin erkennt Zahra, dass sie schwanger ist und kann dadurch der Folter entgehen.

Gonzalo und Jaime kehren zurück und nehmen die Suche nach Zahra auf. Als Gonzalo den Brief Jaines erhielt, dass Zahra angeblich geflüchtet und gestorben sein soll dachte ich, dass das wahrscheinlich ein Trick Jaimes ist, um zu verhindern, dass Gonzalo sie bekommt. Über ihn und seine Absichten war ich mir absolut unklar.

Raschid und seine Familie müssen nach Almeria fliehen, dem einzigen Ort, wo man noch zu Boabdil hält. Sein Vater bleibt zurück und wird durch seinen Sohn Yazir in den Kerker geworfen. Auf der Flucht stirbt Raschids kleine Tochter. Auch Almeria bietet keine Sicherheit. Boabdil flüchtet schließlich zu den Christen nach Cordoba, wobei er von Raschids Familie begleitet wird. Diese Ereignisse waren sehr spannend, aber trotzdem habe ich dem Moment entgegengefiebert, in dem ich erfahre, wie es mit Zahra weitgergeht.

Liebe Daniela und liebe Nina,
es ist schon interessant, wie kleine, aber feine Unterschiede es doch schon darin gibt, wie ihr die Kapitel schildert - wirklich, sehr interessant! Und was auf wen stärker oder überhaupt wie wirkt.

Daniela schrieb:
Tja, mit meinen Vermutungen, warum Zahra im Kerker gelandet ist, lag ich ja etwas daneben. Auf die Idee, dass der Antrag auf Ehedispens und die Eifersucht von Königin Isabella daran Schuld sein könnten, bin ich nicht gekommen.

Genauso ist es mir auch ergangen. Die ganze Zeit habe ich gerätselt was wohl der Grund für Zahras plötzliche Verhaftung ist, hat sie sich doch schließlich nichts zu Schulde kommen lassen. Das Isabel dahinterstecken könnte, darauf bin ich im Traum nicht gekommen. Ist sie denn wirklich eifersüchtig? Oder was soll das?

Zahra tut mir ganz schön leid. Die ganze Schwangerschaft im Kerker verbringen zu müssen und das mit der Aussicht nach der Entbindung das Kind sofort weggenommen zu bekommen, ist schon grauenvoll. Zum Glück hat sie mit den übrigen Frauen im Kerker Freundschaft schließen können.

So, und nun sind Boabdil und seine Familie auch bei den Christen untergeschlüpft. Ob sie Zarah finden und ihr helfen können, oder ob Gonzales bei seiner Suche erfolgreich ist? Wie enttäuscht wird er wohl sein, wenn er feststellt, dass Zarah von seinem Bruder ein Kind erwartet?

Übrigens: zwischen Gonzalo und der Königin Isabel soll wirklich eine sehr innige Beziehung geherrscht haben. Und Isabels Göttergatte Fernando hat wirklich mehr "Bastarde" in die Welt gesetzt, als er Finger an einer Hand hat ;-)

Kapitel 4 - Zahara

Gonzalo scheint bei der Königin in ungnade gefallen zu sein. Viel weiter vorne wurde ja auch schon mal erwähnt, dass Isabel auch das ein oder andere Auge auf ihn geworfen hat ... gefährliche Situation für ihn.
Zahra ist seit einem Monat im Kerker. Interessant fand ich die Ausführungen über den Ehrbegriff, dass ihr Vater und ihr Bruder sie töten müssten, um ihre Ehre wiederherzustellen. Obwohl ich nicht glaube, dass der inzwischen resignierte und teilnahmslose Abdarrahman oder Raschid das tun würden. Und Yazid hätte es wohl auch ohne die Schwangerschaft gemacht ...
Na wenigstens entgeht sie der Folter dadurch. Die Szene fand ich sehr schön beschrieben, wieder sowas indirektes (wie in Deborahs Dorf). Es wird gar keiner gefoltert, aber die Beschreibung lässt einen echt frösteln. Das ist etwas, was ich an deinem Schreibstil total mag.
Das Kind verbindet sie dann aber mit den Mitgefangenen. Hätte ich jetzt ehrlich gesagt nicht gebraucht. Ein Tenor, der sich durch das Buch zieht: In jeder Situation ist auch immer noch was gutes. Hätte der Stimmung sicher keinen Abbruch getan, Zahras Situation erstmal im Elend zu belassen.

Die Begründung der Spionage, die ihr gesagt wird, deutet schon auf einen Vorwand hin. und am Ende wird die Wahrheit deutlich, dass Isabel Zahra wegen Gonzalo hat verschwinden lassen. Eifersüchtiges, intrigantes Miststück. Sorry ...
Und richtig bitter auch für Gonzalo. Es zeigt sich, dass Jaime der pragmatischere der beiden ist, während Gonzalo etwas naiv wirkt. Die beiden sind sehr schön gegensätzlich. Bin gespannt, wie das ausgeht, wenn Gonzalo erfährt, dass Zahra schwanger von Jaime ist ...

Kapitel 5 - Granada

Chaos in Granada, wie oben schon geschrieben wurde. Boabdil und Aischa müssen fliehen, Yazid lässt seinen Vater gefangen nehmen. Raschid gelingt die Flucht, er wird aber verwundet, und seine Tochter stirbt (überraschend für mich, hätte ich nicht gedacht). Klingt jetzt blöd, aber da hast du dann doch mal "mutig durchgezogen". Das tut der Geschichte gut, und passt ganz sicher auch in diese wirren und umkämpften Zeiten. Hätte ich mir manchmal etwas mehr gewünscht.

Boabdil flieht zu den Christen.
Az-Zagal, der bisher nie aktiv eingegriffen hat, sondern nur durch dritte bekannt war, ermordet Boabdils Bruder Yussuf und wirft die stolze Aischa in den Kerker.
Boabdil scheint das relativ stoisch hinzunehmen. Macht es ihm nichts aus? Ist der Kämpfer in ihm nur kurz aufgeflackert nach seiner Rückkehr mit Zahra, und jetzt hat er aufgegeben? Ein she zwiespältiger Charakter, und es passt zu ihm, dass er jetzt zu den Christen flieht.
Mit ihm sind auch Raschid und seine Familie dort. Bedeutet das, dass sie Zahra helfen können? Vielleicht mit Gonzalo zusammen?

Lieber Harry,
deine Kritiken finde ich sehr, sehr interessant, vor allem diese Punkte, wo du kommentiertst, wo wie viel Elend stattfand oder hätten andauern sollen oder dass Raschids Tochter dann eben doch starb.
Das gibt mir dann immer noch einmal eine ganz neue Sichtweise auf das Buch. Sehr gut! DANKE!
Liebe Grüße
Lea

Oh Lea, du bist irgendwie als "Geist" hier unterwegs *g*


Nachdem ich gestern so gemütlich im Bett liegend (nachdem ich vom Sofa dorthin gewechselt war) das Buch fast ausgelesen habe, muss ich meine Eindrücke mal noch nachreichen. ;)

Mir gefiel die Wendung von Zahra, die sich plötzlich nicht (nur) zu Gonzalos sondern zu seinem "Zwilling" Jaime hingezogen fühlt. Damit rechnet man anfangs ja nicht, da vermutet man eher das Zahra und Gonzalo irgendwie doch zusammenkommen und bleiben können. Das er verheiratet is, mag zwar ein Grund sein aber kein Hindernis.

Zahras Sturheit auf der Reise, als ihr (durch Traum?) klar wird, wo ihr Bruder Raschid ist, sie den Hauptmann zur Umkehr bewegen will, die dieser logischerweise ablehnt. Die immer mehr aufsteigende Wut, die sie schließlich zur Flucht leitet und wie sie tatsächlich Raschid in diesem Dorf vorfindet.
Irgendwie scheint Zahra sehr abenteuerlustig zu sein, soviele Befreiungs- und Fluchthilfen wie sie bis hierher schon gegeben hat. ;)

Ein wenig googeln musste ich wegen der Einheit Legua, ich vermutete schon, das es sich um eine Maßeinheit für Entfernungen etc. handelt, das gab die Handlung im Buch ja raus. Aber mir fehlte die Umrechnung z.b. auf Meile oder km damit ich damit auch genauer was anfangen konnte. Interessant ist, das sie sogar länderspezifisch unterschiedlich ist (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Legua). Aber um die Entfernungen im Buch besser einordnen zu können, reichte die Angabe von 4-5 km je Legua ja aus. So kleinlich, dass ich auf jeden cm genau wissen muss, bin ich nicht. :D

Sehr verwundert war ich über die große Soldatenanzahl, die beim Angriff zusammengezogen wurden. So z.b. die Zahlen aus Granada: 9000 Fußsoldaten und nochmal 700 Reitsoldaten. Ich war ziemlich verwundert weil ja sicher nicht alle Männer der Stadt darunter vielen, also noch viele und auch die Frauen und Kinder und alten ja in der Stadt blieben. Soviele Bewohner hätte ich damals nicht vermutet.

Außerdem habe ich beim betrachten des Titelbildes überlegt, ob das die schwangere Zahra darstellen soll. Ich glaubezwar nicht, das das ein "Foto" aus ihrer Kerkerzeit sein soll, denn dazu wären die Kleider zu verschieden - das was sie da trug und das was die Titelfigur anhat. :D

Nun muss ich zur Arbeit los und kann dann endlich weiterlesen. Da die nächsten Abschnitte wieder viel kürzer sind, werde ich damit wohl sehr schnell durchsein. Eigentlich schade, denn das Buch gefällt mir sehr gut. ;)

Liebe Mandylein,

schön, dass du so gut voran kommst! Wen oder was das Titelbild darstellt - das wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. ;-) Autoren haben da ja keine Mitsprache.
Die große Anzahl Soldaten kommt auch so zustande, dass viele Söldner angeworben werden. Nicht alle Soldaten stammen aus dem gleichen Ort, viele sind aus dem Umland, manche sind nicht mal aus dem Land. Ich habe die Zahlen so übernommen, wie ich sie in meinen Unterlagen gefunden habe. Ich denke schon, dass sie realistisch sind. Ich hätte mich nie getraut, so was zu "raten". ;-)
So, viel Spaß beim Weiterlesen!
Herzliche Grüße
Lea

Trotzdem finde ich die Zahlen beeindruckend, hätte nie soviele Menschen dort lebend vermutet. Aber könnte auch einfach nur an meinem Desinteresse zu Schulzeiten an Geschichte liegen :D
Durch die historischen Romane lern ich nun doch noch was *hihi*

ich glaube, im Geschichtsunterricht lernt man nichts darüber. Ich zumindest habe nur Römer, Griechen, Deutschland, Frankreich, England und Amerika noch in Erinnerung. Und in Spanien ist es genauso: da steht Spanien im Brennpunkt - und nicht Deutschland. Und das bringt mich immer dazu mich zu fragen, wieso "wir" eigentlich auch heute, im großen Europa, noch glauben, die Geschichte der anderen Länder Europas sei unwichtig in der Schulbildung ... und die anderen Religionen schon sowieso ... Sehr global ist Schulbildung wirklich nicht, auch heute nicht, wo es doch gerade heute wichtig wäre, ein Verständnis füreinander aufzubauen.
LG
Lea