Hallo Ihr Lieben,

ich habe gerade den 1. Abschnitt beendet und bin mir noch nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Die Hauptprotagonistin Helene ist mir total unsympathisch und die Stimmung in diesem Abschnitt zu negativ. Ich weiß, dass das alles sehr überzogen ist, aber das war mir einfach zu viel des Guten.
2 Dinge haben mich ganz besonders gestört:
Auf Seite 16 im obersten Abschnitt geht es darum, alte Menschen anzubrüllen, das finde ich nicht komisch und über den Satz: „Alte Leute erleben sowieso nicht mehr allzu viel, sie sollten dankbar sein, wenn sie mal von jemandem angesprochen werden.“ habe ich mich doch sehr geärgert. Über so etwas kann ich nicht lachen, sorry.

Auf Seite legt sich der Pfarrer auf eine Wiese um sich auszuruhen, das fand ich ziemlich unglaubwürdig, da es ja keine Hippiehochzeit ist.

Ich denke, ich muss mich an diesen bösen Humor erst noch gewöhnen, es ist mein erstes Buch von Steffi von Wolff und das war mein erster spontaner Eindruck.

Ich bin schon sehr auf die Meinungen meiner Mitleserinnen gespannt.

LG
Nina

Hallo zusammen,

ich habe mich wie immer auch auf diese Leserunde sehr gefreut und soeben den ersten Abschnitt beendet. Auch wenn die Protagonistin von ihrer Art etwas gewöhnungsbedürftig und ungehobelt erscheint, so habe ich mich doch bereits etwas amüsieren können. Besonders der Einstieg, als Helen von den Anrufen verschiedener Marktforschungsunternehmen erzählt, war einfach genial. Das erinnert mich einfach an viele Momente hier bei mir zu Hause, in denen ich mich über solche Anrufe maßlos geärgert habe. Zwischenzeitlich bin auch ich dazu übergangen die netten Anrufer und Anruferinnen etwas an der Nase herumzuführen und kann mich dabei köstlich amüsieren. Auch wenn ich weiß, dass das eigentlich nicht in Ordnung ist, weil vielleicht am anderen Ende jemand sitzt, der damit sein täglich Brot verdient, so kann ich den Anrufen ja nicht ausweichen. Ich muss mich ihnen stellen und dann lieber so, dass auch ich noch etwas davon habe.

Vielleicht ist Helene ansonsten etwas schräg, aber ich warte einfach einmal ab, was da so noch auf mich zukommt. Jedenfalls wünscht sie sich für ihre beste Freundin einen anderen Mann als diesen Wunscherfüller Bernie, der aus Annkathrin ein Hausmütterchen machen will und auch selbst etwas unbedarft durchs Leben geht. Das sagt sie ihm dann auch im leicht angeheiterten Zustand kurz vor vollzogener Trauung in recht eindeutiger Weise. Ob ich mich so etwas getraut hätte? Ich weiß nicht!!! Meiner Freundin hätte ich wohl damals auch besser von der Ehe mit ihrem Mann abgeraten, aber was will man machen, wenn es eine Doppelhochzeit werden soll???

Tja, und was hat wohl dieser Wolf zu bedeuten???????????????????

Ich habe den ersten Abschnitt jetzt auch beendet.

Aber Helene ist mir mit ihrem ganzen Gemecker teilweise schon echt auf die Nerven gegangen.
Klar, es waren auch lustige Stellen dabei (Anruf von Telefonkonzern), die ich wirklich nachvollziehen kann, aber dieser ständige Drang, unbedingt sterben zu müssen...
Ich meine, Galgenhumor ist ja hin und wieder ganz ok, aber das war mir wirklich zu viel.
Das wird einfach so dahergesagt "Oh schade, dass hier kein Balken zum Erhängen ist."
Wenn man wirklich so depressiv ist, dass man seinem Leben ein Ende setzen möchte, fühlt man garantiert nicht so!
Und das hat mich zwischendurch schon sehr aufgewühlt.

Ich werde aber trotzdem weiterlesen, vielleicht entwickelt sich Helene ja noch...

Ja und was hat dieser Wolf zu bedeuten????

Mittlerweile habe ich diesen Abschnitt auch gelesen. Da es mein erstes Buch von Steffi ist und ich auch bisher nicht viel über "Saugfest" gehört bzw. gelesen habe, lasse ich mich ganz unvoreingenommen darauf ein. Helene ist wirklich stellenweise bitterböse, aber ich denke mir, dass es gar nicht in Steffis Absicht lag, eine sympathische Protagonistin zu erfinden bzw. zu beschreiben. Der Humor ist wirklich ziemlich schräg, da muss ich mich erst ein wenig dran gewöhnen, aber schon in den wenigen Seiten konnte ich einige Ähnlichkeiten mit dem realen Leben feststellen, hier wird so manches auf die Schippe genommen.
Helenes "Todessehnsucht" rührt sicher nicht von einer depressiven Grundhaltung, dafür wirkt sie zu übertrieben.
Als Helene den Pfarrer abholt, habe ich schon fast an ihr gezweifelt, diese Tat war für sie eigentlich völlig untypisch, so wie ich sie bisher einschätze. Aber sie fühlte sich ja sowieso irgendwie seltsam. Was es damit auf sich hat und wie sich die Sache mit dem Wolf weiter entwickelt, bin ich schon gespannt.
Angenehm finde ich die relativ kurz gewählten Leseabschnitte. Für mich sind sie absolut notwendig, denn es gibt bei diesem Buch einiges zu "verdauen" (und das im wahrsten Sinn des Wortes)

Ich hatte mir ein lustigeres Buch vorgestellt, Cover und Klappentext gefallen mir nämlich ausgesprochen gut.
Schlechte Laune kann man ja so viel haben wie man will, aber das an seinen Mitmenschen auszulassen, finde ich persönlich nicht ok.
@Rici
Ich mag diese perfekten Tussies in den Büchern auch nicht, aber das hier war mir einfach zu krass. Es hat mir leider keinen Spaß gemacht, das zu lesen.

Ich bin dennoch gespannt, wie es weiter geht

Ich hab jetzt mal den Abschnitt gelesen und muss sagen, hab schon lange nicht mehr so gelacht. Mit ein bischen Humor und den Erklärungen finde ich die permanente Laune von Helene gar nicht mal so übel. Wenn sie schon seit ihrem 8. Lebensjahr, was auch immer in der Schule auf Klassenfahrt passierte, so schlechte Laune hat, dass sogar ein Psychotherapeut an ihr verzweifelt und wahrscheinlich ihrer Meinung nach den Beruf verfehlte, kann man den Hilfeschrei doch richtig zwischen den Zeilen lesen. Sie spricht nur aus, was viele Denken aber nie zu sagen gewagt haben. Herzerfrischend und gut. Selbst wenn die Schimpfattacken mal zu viel wurden, als Taxifahrerin hat man ja auch nicht so viel Abwechslung, kommt doch auch noch die Saarländische Sprache zum Vorschein, was mich - entschuldigt bitte - richtig amüsiert hat. Natürlich hat auch alles seinen ernsten Hintergrund, aber ich fand den 1. Abschnitt klasse.

So, auch ich melde mich mal zu Wort! Ich bin mit dem 1.Abschnitt durch und auch meine Meinung schwankt doch etwas hin und her. Ich denke, Helene wird gewollt unsympatisch, meckernd und sehr derb "erschaffen", dass wird einen gewissen Zweck verfolgen, den man vielleicht noch nicht erkennt. Am Anfang musste ich mich auch auf die Schreibweise einstellen, da kommt die Ironie doch sehr geballt daher. Helene ist unzufrieden mit sich selbst, ballt ihrer Umwelt doch einiges vor den Latz und läßt sich wenig gefallen. Einige Passagen fand ich sehr anstrengend zu lesen, ein paar Abschnitte gefielen mir sehr gut (Telefonverkaufsgespräch etc.). Das sind die Dinge, die man selbst kennt, wo man sich aber nicht traut, die Person am Telefon zum Heulen zu bringen ;-))).
Helenes Freundin mit dem tollen Mann finde ich auch eher nervig, aber ich bin gespannt, wie es sich entwickelt.
Mit dem dauernden Auftauchen des Wolfes scheint es ja noch geheimnisvoll zu werden.
So, ich bin zwiegespalten mit der Meinung zum Einstieg in das Buch, aber doch neugierig, was noch kommt.
Euch allen einen schönen Sonntag!!!

Zitat

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Rici schreibt: Das mit der schlechten Laune von Helene scheint mir eine Art, sagen wir mal, Schrei nach Aufmerksamkeit zu sein. Sie wurde ja als Kind geärgert und schwupp ab dem Tag, wo sie schlechte Laune hatte, wurde sie ernster genommen und das ist ja letzten Endes dann auch ihr Fazit:
"Wer schlechte Laune hat, wird ernster genommen als diejenigen, die immer mit einem Strahlen im Gesicht durchs Leben gehen…." Seite 16

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Da gebe ich dir Recht, liebe Rici. Dies ist ja bei Kindern sehr häufig zu beobachten, lieber negative Aufmerksamkeit als gar keine. Im Fall Helene habe ich das gar nicht so ernsthaft betrachtet, das ist mir erst jetzt aufgefallen, als du es geschrieben hast.

liebelein schrieb:

Zitat

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Einige Passagen fand ich sehr anstrengend zu lesen, ein paar Abschnitte gefielen mir sehr gut (Telefonverkaufsgespräch etc.). Das sind die Dinge, die man selbst kennt, wo man sich aber nicht traut, die Person am Telefon zum Heulen zu bringen ;-))).

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och, warum??? Ich könnte sie schon zum Heulen bringen. Sie strapazieren ja schließlich auch meine Nerven. Wobei die Dame mit der Helene da telefoniert ja auch extrem anhänglich ist, oder???

Zitat

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och, warum??? Ich könnte sie schon zum Heulen bringen. Sie strapazieren ja schließlich auch meine Nerven. Wobei die Dame mit der Helene da telefoniert ja auch extrem anhänglich ist, oder???

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Ich versuche dann immer besonders nett zu sein, weil die Leute ja auch nur ihren Job machen und bei mir war bisher keiner nervig. Sie tun mir eher Leid, weil sie so einen doofen Job haben

Sorry, das war ich, habe es auch gerade erst bemerkt. Ich hatte zwischendurch telefoniert und nicht damit gerechnet, dass man dann automatisch ausgeloggt wird.