Genau. Eigentlich ist der Seiler nämlich garnicht so schlecht. Ich mag ihn.

@Nina: Die Entbehrungen, die diese Generation durchlebt hat, habe ich nicht bedacht. Auch habe ich übersehen, dass er ja "Menschenscheu" ist. Aber für diese Blindheit habe ich ja euch!
@Michael: Du kennst ihn auch besser ;0)

Hallo miteinander und frohe Weihnachten Euch allen! Der dritte Abschnitt war wirklich sehr spannend. Rufus' Tod hat mich sehr betroffen gemacht. Michael, Du mutest Deinen Protagonisten ganz schön viel zu! Es sind doch noch Kinder. Besonders für den behüteten Kasi muss das alles fürchterlich sein. Er hat sich wirklich zu meinem Liebling entwickelt und ich möchte ihn beschützen vor diesem Grobian Max! Letzterer tut mir übrigens gar nicht leid, als er von Alex niedergeschlagen wird. Sicher, Gewalt ist keine Lösung und die Figur Max musste mehr als genug davon von seinem Stiefvater erfahren, aber so eine unglaubliche Dreistigkeit - kein Wunder, dass Alex da die Sicherungen durchbrennen.

Ich bin wirklich begeistert, wie detailliert Michael die einzelnen Charaktere zeichnet. Und natürlich hat mich auch in diesem Abschnitt wieder die bildreiche Schilderung des Lebens in der Höhle und "draußen" gefangen genommen. Das bringt mich zu einer Frage: Gab es schon Überlegungen (und seien sie noch so vage), das Buch zu verfilmen? Der Stoff ist brillant und ich könnte mir "Apfeldiebe" auf Zelluloid sehr gut vorstellen. Was meint Ihr?

Einerseits tut es mir ja fast ein ganz kleines bisschen leid, wie arg euch - und jetzt auch Dir Stefanie - die Sache mit Rufus zusetzt. Andererseits ist es aber auch ein Zeichen, daß Rufus "gelebt" hat, sprich von euch als ein existierendes Kind wahrgenommen wurde - und das freut mich. Es gibt so viele Romane in denen Protagonisten das Zeitliche segnen ohne daß es mich als Leser sonderlich berührt. Das wollte ich nicht.

Zur Verfilmung: Momentan verhandeln meine Agenten noch mit diversen hochkarätigen Regisseuren, aber für schlappe 17 Mio.€ will ich die Filmrechte aber auch nicht verschleudern. Und leider hat Klaus Kinski die Rolle des alten Seiler abgelehnt ... Spaß beiseite! Nein, diesbezüglich gibt es noch keine ernsthaften Kontakte, das Buch ist allerdings auch erst vier Wochen auf dem Markt. Ich find es aber schön, daß ihr auf diese Idee gekommen seid. Und es stimmt, sowohl von der Zahl der Schauspieler als auch von den Räumlichkeiten wäre eine Umsetzung ohne allzu großen Aufwand möglich (im Gegensatz zum "Rattentanz"). Sollte also jemand an den Filmrechten Interesse haben und ein gutes Konzept aufzeigen - bitte bei Bookspot in München melden!

Ich hoffe und wünsche es uns allen sehr, dass die Interessenten für eine Verfilmung Schlange stehen! :-)

Ich weiß ja nicht wieso, aber ich finde die Beschreibung des nächtlichen Harndrangs finde ich echt witzig. Auch wenn es vermutlich nicht witzig ist, ich musste darüber schmunzeln. Außerdem hat man so das Gefühl bekommen, dass in Seiler doch ein Mensch steckt. Nicht nur ein Eisklotz. Seine verlorene Liebe Mona-Lisa scheint ihm wirklich sehr viel bedeutet zu haben. Das hätte ich ihm so gar nicht zugetraut... Und dann doch wieder "gefühlskalt": die Katze heißt Katze! Wobei, die Idee hätte ich auch haben können... ;-)

Bis zum letzten Moment habe ich gehofft, dass Rufus noch lebt. Als sie dann den Fuss gefunden haben, hatte ich immer ein Fünkchen Hoffnung im Hinterkopf, dass er vielleicht nur bewusstlos ist. Gerade bei ihm hätte ich nicht gedacht, dass er der erste ist, den es dahinrafft...

Ja Saskia, das findest nicht nur Du witzig. Habe inzwischen schon dreimal aus den Apfeldieben gelesen und dabei jedesmal am Schluß auch eben dieses erste Kapitel mit Gernot Seiler gelesen und - viele Lacher aus dem Publikum geerntet.
Ja, mit Rufus' frühem Ausscheiden habe ich meine Leser wohl ziemlich geschockt. Aber als ich an diesem Punkt der Geschichte war, gab es einfach keine andere Möglichkeit.

Ja, nachdem ich jetzt diesen Abschnitt durch habe und zu meinem Erstaunen schon darüber hinweg gelesen habe (ich weiss jetzt wenigstens was es mit Mona-Lisa auf sich hatte ;-)) bin ich auch ein wenig traurig über die Gewissheit, was mit Rufus passiert ist. Wahnsinn, dass sie sich überwinden, ihn zu bergen und an einen anderen Ort wieder "zu begraben" und interessant sind die Gedanken darüber. das Gesicht scheint das Schlimmste zu sein, die offenen Augen. Mich hat das "Weisse" auch etwas gegruselt. Aber dann scheint die Sache mit Rufus Tod doch ziemlich schnell abgehandelt zu sein. Die eigentlichen Probleme lenken davon ab (Wasser, Ausweg aus der Ruine) und die Situation um Max scheint sich zuzuspitzen. Ich glaube, aus seiner Richtung kommt noch was, wenn er nicht allzu dehydriert wird. Oh weia...auch hier ahne ich wieder Böses. Und ich bin gespannt, wei lange Leni noch dichthält und noch im Glauben ist, ihren Bruder zu verpetzten bzw. Angst vor seinen Drohungen hat. Auf sowas muss man auch erst einmal kommen...ich meine, ich perönlich habe keine Geschwister, die mich unter Druck setzen konnetn, aber kann man so fies sein?
Den alten Seiler mag ich eigentlich schon ein bisschen, es stimmt mich fast traurig, nur er und sein Hund und "Katze". Mit den sonstigen "Lebenden" hat er wohl abgeschlossen...schade eigentlich.
Wie bist Du auf die Geschichte mit Mona-Lisa gekommen?

Das Schöne an solchen Fragen ist, daß ich mir dadurch Gedanken über Dinge oder Personen machen muß, die bisher so nicht nötig waren.
Wie an anderer Stelle schon erwähnt, hatte der Seiler in der ersten Version gar keinen eigen Handlungsstrang. Als dem dann aber so kam, brauchte es ja eine nachvollziehbare Erklärung für seine Eigenarten und seinen Menschenhaß. Und da die Liebe und ihre Freunde wie Glück, Haß, Minderwertigkeitsgefühl, Zufriedenheit, Wut etc., für alles irgendwie verantwortlich sind, mußte sie auch hier herhalten. Allerdings nicht geplant, es hat sich so "ergeben". Ich sage dies in Anführungszeichen, weil ich manchmal beim und nach dem Schreiben das Gefühl habe, daß die Geschichte eigentlich schon ewig so existiert hat, ich nur das Glück hatte sie zu finden, sie von all ihren Spinnweben und Dreck zu befreien und zu polieren und dann aufzuschreiben. Mit das Schönste beim Schreiben finde ich, wenn ich mit meinen Protagonisten langsam vertraut werde, sie sich zu erkennen geben und sich mir erklären, das macht richtig Spass. Und so verhielt es sich auch mit Mona-Lisa