Auf nicht ganz 230 Seiten hat Wiebke Lorenz einen Psychothriller kreiert. Schnell kommen wir in die Geschichte hinein.
„So wird ihr Leben nun also sein.“
3 Jahre ist es schon her, dass ihre Zwillingsschwester Marlene tot ist. Die Umstände die zu ihrem Tot führten können nie ganz aufgeklärt werden, auch was an diesen einem Abend im Mai geschah, weiß nur Marlene.
Eva indes hat das Leben ihrer Schwester übernommen. Sie hat Tobias geheiratet und arbeitet in dem Buchladen in dem auch Marlene gearbeitet hat.
Aber was treibt sie dazu?
Wir lernen Eva kennen kurz nachdem sie Lukas verliert. Lukas wurde Tot geboren, sein Herz hatte schon drei Tage vorher aufgehört zu schlagen.
Eva kommt nicht mit diesem weiteren Verlust und ihrer Schuld klar und wird völlig aus der Bahn geworfen.
An dieser Stelle möchte ich mit der Inhaltsangabe abbrechen, jedes weitere Wort wäre Spoiler.
Wiebke Lorenz wirft uns schonungslos in diesen Psychothriller. Eigentlich sind wir ja von ihr anderes gewohnt. Als Teil des Autorenduos Anne Hertz, ist sie eher für romantische Liebeskomödien bekannt. Nicht so in „Allerliebste Schwester“ sie schreibt über die menschlichen Abgründe. Die doch so starke Eva, wird uns nach und nach als doch eher labile Person näher gebracht. Das in diesem Verlauf dieses Buches eine der besten Charakterzeichnungen die ich je gelesen habe. Die Autorin ist nicht Detailverliebt und so bekommen wir immer genau die Informationen die wir brauchen, ohne lange auf eine Erklärung zu warten. Besonders die Rückblenden, die immer wieder stattfinden unterstreichen den Verlauf des Buches und die Zerrissenheit in der Eva steckt.
Fazit: Für Fans des Psychothrillers unbedingt empfehlenswert.