Ich hätte noch stunden weiterlesen können, aber leider ist die Geschichte nun zu Ende.
Wie man sich doch täuschen kann! Ich hatte mich innerlich schon von Kasi verabschiedet und irgendwie nicht damit gerechnet, dass Alex ihn retten würde. Dabei hatte ich, als sie den Brunnen entdeckt haben, darüber nachgedacht, ob man den Sturz überleben könnte, weil man vom Wasser abgefangen wird. Gut, hier hat das Seil einen großartigen Dienst erwiesen.
Und wo wir gerade bei großartig sind: ein großartiges Ende für ein großartiges Buch!!! Dass Seiler mit Hilfe von Hasso die Höhle finden würde, war logisch. Aber als er dann seinen Herzinfakt bekam, dachte ich kurzzeitig mal: das war's! Glücklicherweise nicht. Dabei hätte ich Seiler doch auch gegönnt seine Mona-Lisa im echten Leben nochmal zu treffen. So sehen sie sich halt in einem anderen Leben.
Als Max dann Timi's Rettung verhindern will, hat meine Atmung mal Kurz ausgesetzt, aus Angst um den Kleinen. Danke Michael, dass das nochmal gutgegangen ist. Ich finde es gut, dass nicht mehr Kinder gestorben sind als "notwendig" - wenn man das so sagen kann/darf.
Das Nachwort hat mir übrigens sehr gut gefallen. Während des ganzen Buchs habe ich mir überlegt, warum du nicht auf die Familien der Kinder eingehst, auch wenn mir das nicht wirklich gefehlt hat. Einzig Leni habe ich zum Ende hin ein bisschen vermisst. Aber durch dein Nachwort hat sich die Frage nach den Familien dann endgültig erübrigt. Das Buch gehört den Kindern und Seiler - und das ist auch gut so!
Hach, und jetzt läuft bei mir gerade Kopfkino, wie es mit Timi, Kasi, Alex und nicht zuletzt auch Max weitergehen könnte...
Mit Spinnen habe ich an sich gar kein Problem, der "Psycho-Terror" machte sich aber doch etwas suspekter als vorher. Aber die Fingernägle... Für mich war es schlimm. Und meine Nackenhaare stellen sich schon wieder auf, wenn ich daran denke. Vielleicht sollte ich mal zum Therapeuten gehen...
Was Max' Stiefvater mit Max macht, wenn niemand dabei ist, konnte man ja in die vorangegangen Abschnitte reininterpretieren. Und trotzdem hatte ich ein Kloß im Hals bei Max' Geständnis! Es dann doch nochmal so schwarz auf weiß zu lesen... Irgendwie habe ich jetzt doch wieder ein bisschen "Respekt" vor ihm.
Sehr gut hat mir gefallen, dass Alex Kasi verspricht auf ihn aufzupassen und ihn zu beschützen. Seine Zweifel an Kasis religiösen Ansichten und an dessen Glauben, kann ich sehr gut nachvollziehen, dennoch war ich irgendwie überrascht, dass er sich mit 14 Jahren damit beschäftigt. Ich glaube in dem Alter habe ich über soetwas gar nicht nachgedacht. Irgendwie schon krass wie erwachsen ein 14-jähriger auf einmal sein kann, wenn er es muss. Das schafft manch 30-jähriger nicht. ;-) Ich bin gespannt, was im letzten Abschnitt in Alex vorgehen wird, jetzt wo er sein Versprechen an Kasi nicht halten konnte. Wenn auch nicht mit böswilliger Absicht.
Irgendwie bezeichnend, dass es ausgerechnet Kasi ist, der sterben muss aber dafür Timi weiterleben kann. Viel schlimmer wäre es für mich aber gewesen, wenn Kasi Max hätte retten müssen und dabei "draufgegangen" wäre...
Die Spinnen sind zwar immer noch *iiiiiiiiiiiiiiihhhh* aber viel schlimmer fand ich persönlich die beiden Szenen, in denen Timis Fingernägel kurze Erwähnung finden. Ich muss nur daran denken wir Timi's Fingernägel brechen (S. 380/381), die erste Textstelle finde ich gerade nicht... Vielleicht bin ich einfach ein bisschen empfindlich (was meine eigenen Nägel angeht), aber da hab ich echt Gänsehaut, wenn ich nur dran denke, und mir rollen sich die Fussnägel auf. Und jetzt denke ich, jedes Mal wenn ich das Buch zur Hand nehme: bitte lass keine Bilder mehr mit Fingernägel kommen... *brrrr*
Also, ich habe ja keine Angst vor Spinnen, aber das mit Max, das was iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiihhhh. Mich schüttelt's immer noch... Habe gerade Kekse gegessen und werde das Gefühl nicht los, dass da hinten an meinem Gaumen etwas rumkrabbelt. Ich hoffe, dass es nur ein Stück Nuss ist. ;-)
Vor Kasi habe ich einen Heidenrespekt! Dass er ein schlaues Kerlchen ist hatte sich ja schon herauskristallisiert und wird in der Szene mit dem Wasser weiter bestätigt. Aber dass der in seinem Alter so "abgebrüht" ist - im positiven Sinne! Die meisten Kinder hätten sich wohl vor Schmerzen heulend in ein Eckchen verzogen. Und dann auch noch Alex auf die Finger pinkeln um einen Umschlag auf die Wunde zu machen. Ich an Alex' Stelle hätte vermutlich die Flucht ergriffen.
Ich weiß ja nicht wieso, aber ich finde die Beschreibung des nächtlichen Harndrangs finde ich echt witzig. Auch wenn es vermutlich nicht witzig ist, ich musste darüber schmunzeln. Außerdem hat man so das Gefühl bekommen, dass in Seiler doch ein Mensch steckt. Nicht nur ein Eisklotz. Seine verlorene Liebe Mona-Lisa scheint ihm wirklich sehr viel bedeutet zu haben. Das hätte ich ihm so gar nicht zugetraut... Und dann doch wieder "gefühlskalt": die Katze heißt Katze! Wobei, die Idee hätte ich auch haben können... ;-)
Bis zum letzten Moment habe ich gehofft, dass Rufus noch lebt. Als sie dann den Fuss gefunden haben, hatte ich immer ein Fünkchen Hoffnung im Hinterkopf, dass er vielleicht nur bewusstlos ist. Gerade bei ihm hätte ich nicht gedacht, dass er der erste ist, den es dahinrafft...
Mir gefallen die Charaktere alle sehr gut. So verschieden und jeder für sich toll durchdacht. Max' zwei Gesichter sind mir irgendwie unheimlich und ich bin gespannt, was für krumme Dinger er noch dreht...
Mir ist der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Man erfährt so viel über die Charaktere, ohne das es wie eine "Vorstellungsrunde" wirkt. Außerdem ist mir aufgefallen, mit wieviel Liebe für's Detail die Umgebung beschrieben wird. In der Szene in der Max vorgestellt wird, hatte ich von Anfang an ein komisches Gefühl. Irgendwie hatte ich geahnt, dass er den Katzen wohl etwas antun würde. Aber nur für Fleisch? Krass. Am sympathischten war mir auf Anhieb Rufus, mir seiner mysteriösen Ausstrahlung. Und Kasimir muss man irgendwie auch lieb haben.
Ist die Szene Seilers Apfelbaum ausschlaggebend für den Titel gewesen?
Hallo, ich bin jetzt auch da. ;-) Und muss mich in aller Form entschuldigen, dass ich mich bisher noch nicht zu Wort gemeldet habe. Ich lese fleißig, aber irgendwie habe ich verpennt meine Meinung hier zu verbreiten. Das werde ich in den nächsten Tagen aber ausgiebig nachholen.