@schlumeline: Na, dies nachzuspielen...dazu hätte ich auch wenig Lust. Aber wenn hätten wir hoffentlich keinen Max dabei, oder ;-) ?
Also lieber draussen als in den "unentdeckten" Räumen...bin nicht so der Höhlenforscher ;-)))))))!

Ich finde alle Ideen klasse...wobei die in der Ruine toll vom Ort wäre, aber die Anfahrt natürlich dagegen steht.
Wenn so viele aus dem Rheinland kommen, könnte man sich ja fast zusammenrotten...dann aber eher zu sommerlichen Temperaturen?!
Wie funktioniert das denn mit einer Lesung? Ansonsten könnte ich auch versuchen, hier was anzuleiern? Oder läuft das über den Verlag? Ich kenne mich da nicht aus....;-(

Die "Apfeldiebe" sind fünf Jungs, die sich in ihren Sommerferien im kleinen Dorf Wittlekofen im Schwarzwald eine Beschäftigung suchen. Trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere und Eigenarten, lassen sich Max und sein jüngerer Bruder Timi, der Außenseiter Rufus und der ständig von allen unterdrückte Kasi auf Vorschlag von Alex auf eine interessant klingendes Spiel ein: Alex hat den Zugang zu unterirdischen Höhlen unter der nahe gelegenen Burgruine gefunden und lotst die Kinder mit gepacktem Rucksack zur Erkundung in diese. Was wie ein harmloses Kinderspiel aussieht, wird schon bald bitterer Ernst, als das so genannte Spiel außer Kontrolle gerät und sich die Fronten zwischen den Kindern verhärten. Als plötzlich der einzige Ein- und Ausgang der Höhle und Teile der Decke einstürzen, müssen sie erkennen, dass nicht so einfach wie gedacht ist, diesen Ort wieder aus eigener Kraft zu verlassen. Das Unglück nimmt seinen weiteren Lauf, als sie unter den Steinmassen einen Jungen ihrer Gruppe tot auffinden und auch der kleine Kasi kann aufgrund des fixierten Hasses von Max sich seines Lebens nicht mehr sicher sein. Lediglich Leni, die kleine Schwester von Alex weiß, wo sie sich aufhalten könnten, doch dieser wurde von ihrem Bruder verboten, sie zu verpetzen. Und der alte Seiler, der kauzige Dorfbewohner mit seinem Schäferhund, hat sie auf ihrem Weg zur Ruine gesehen, doch warum sollte er sich um den Verbleib von fünf rotznasigen “Apfeldieben“ Gedanken machen?

Mein Fazit: Nach dem vorherigen Buch “Rattentanz” war ich sehr gespannt, was sich Michael Tietz in seiner neuen Geschichte einfallen lässt. Und ich wurde nicht enttäuscht, dreht sich doch auch dieses Buch erneut um die in einer scheinbar ausweglosen Situation, nur dass es diesmal ein eingeschränkter Kreis von fünf Jungen ist, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Und dies bietet ausreichend Explosionsstoff! Als Leser verfolgt man mit zunehmender Unruhe den zunächst idyllisch wirkenden Schauplatz und das zwar leicht ruppige Spiel der Kinder, aber erwartet nicht, dass die Beziehungen zwischen diesen so ausarten können. Die beruht sicher auf die Vorgeschichte, die jedes Kind hat sowie af einzelne Stärken und Schwächen, die klar ausgespielt werden. Sowie die extreme Situation des Eingesperrtseins und den Gedanken, an diesem Ort unaufgefunden sterben zu müssen.
Das Schlimme ist eigentlich, dass diese Geschichte realistisch vorstellbar ist oder dass sie genau so stattgefunden haben könnte. Der Außenseiter, der Sonderling oder der Anführer, Mitläufer sowie Kinder, die ihren eigenen Schmerz an anderen auslassen, sind wohl in dieser Gesellschaft keine Seltenheit. Hier wird dem Leser vor Augen geführt, was alles möglich ist, wenn sie zusammentreffen!

Auch die Schreibweise vermittelt mir sowohl eine gute bildliche Vorstellungskraft über den Ort und die Jungen als auch eine stetig wachsende Spannung bis zum Schluss. Man fiebert mit den Hoffnungen, Schmerzen und Entbehrungen mit, und obwohl ich alles andere als einen doch noch guten Ausgang erwartet habe, bin ich mit dem Ende sehr zufrieden. Es hinterlässt Spuren und auch Verluste, aber wirkt absolut nachvollziehbar und auch länger nachhaltig.
Denn wenn man ehrlich ist, kennt vermutlich jeder aus der Kindheit einen “Kasi“ oder auch “Rufus“, den man früher nicht für voll genommen hat, oder auch einen “Alex“ oder “Max“ um die auch ich lieber einen großen Bogen geschlagen hätte.
Ein tolles Buch, zudem ein ebenso toll gestaltetes Cover, das den Einblick in einen Apfel zeigt, für welchen man - bezogen auf die Geschichte - sicher mehrere Assoziationen finden kann ...

Ha ha...da mußte ich doch mal spontan herzlich lachen!
Na, interessantes Ende....das wäre was für den Sonntagabendfilm im ZDF ;-)))
Da ich ja jetzt das Ende weiß, weil ich das Buch gestern Abend beendet habe....ich dachte tatsächlich nicht, dass es noch "so gut" ausgeht.
Die Thematik an sich ist ja schon traurig genug.
Ich habe fast damit gerechnet, dass Max noch umkommt.....aber das ist wohl was für den nächsten Abschnitt....;-)
Ich fürchte, so ein klassisches Happy-End würde Dir überhaupt keinen spaß machen. Es wäre auch nicht authentisch, jetzt natürlich nicht das von Dir sehr übertrieben dargestellte, aber ich finde, Du hast es richtig gewählt.
Weil....Du wolltest doch auch mal viel mehr sterben lassen....wie ich mich erinnere....?!

@eifelmini: Na, das mit den Fingernägel ist schon fies, aber die Flut an Spinnen finde ich auch viel schlimmer....;-). Aber jedem die eigenen fiesen Gedanken...;-)).
Tja, was soll ich sagen...den Mißbrauch von Max ahnt man tatsächlich ein bisschen voraus, aber so drastisch hätte ich es mir jetzt nicht vorgestellt. Da kann man vielleicht verstehen, dass Max abdreht. Trotz allem muss er seine Gewalttätigkeiten und Macht ja nicht an Kasi auslassen. Aber Kasi scheint der Einzige zu sein, der zuhause eine Art "heile-Welt" hat. vielleicht ist er deshalb Max "ein Dorn im Auge"!
Aber dieser Abschnitt war insgesamt schon heftig. Und macht einen schon traurig. Alleine die Bilder an der Wand für die nachwelt, da mußte ich schon schlucken. Und dann der Sturz in den Brunnen...oh weia. Ich konnte an dieser Stelle natürlich nicht mit dem Lesen aufhören, da ich unbedingt wissen musste, was mit Kasi weiter gsechieht und ob es noch Hoffnung gibt. Und dass der alte Seiler vielleicht doch etwas von dem Aufenthalt der Jungs mitbekommt, kann man schon fast voraus ahnen, oder? Man hofft ja doch auf ein Happy-End, aber so ein richtiges happy-End traue ich Dir hier- lieber Michael - nicht zu...sorry ;-)))).
Vielleicht liegt es an der Aussage, dass in deiner ehemaligen Fassung nur einer überleben sollte.....

Tja, auch ich fand die Stelle mit der Spinne sehr faszinierend...und wie ausschweifend man darüber schreiben kann. Es hört sich so echt an...bah!
Aber ich fürchte, wenn man Hunger hat, isst man auch Insekten....Würmer...Maden...na, Spinnen weiss ich jetzt nicht, oder? So wie es geschrieben ist, verschwimmt die Realität mit der Halluzination, man weiss gar nicht, ob er jetzt wirklich eine Spinne ißt oder nicht.
Mir ist in dem Abschnitt ebenfalls vorher schon die Idee mit dem Urin gekommen. bevor man gar keine Flüssigkeit mehr hat? Macht man das? Fraglich...
Max ist mir nach wie vor unsympatisch. Mitleid kann ich für ihn wenig aufbringen. Ich habe immer das Gefühl, dass da noch etwas für Kasi hinterher kommt.
Und Timi scheint immer noch hin und her gerissen zu sein...einerseits der Bruder...anderseits das Ekel...
Und ich warte immer noch darauf, dass Leni oder der alte Seiler den Mind aufmachen....aber nichts passiert ;-(!
@ eifelmini: Ja, welche denn?

Ja, nachdem ich jetzt diesen Abschnitt durch habe und zu meinem Erstaunen schon darüber hinweg gelesen habe (ich weiss jetzt wenigstens was es mit Mona-Lisa auf sich hatte ;-)) bin ich auch ein wenig traurig über die Gewissheit, was mit Rufus passiert ist. Wahnsinn, dass sie sich überwinden, ihn zu bergen und an einen anderen Ort wieder "zu begraben" und interessant sind die Gedanken darüber. das Gesicht scheint das Schlimmste zu sein, die offenen Augen. Mich hat das "Weisse" auch etwas gegruselt. Aber dann scheint die Sache mit Rufus Tod doch ziemlich schnell abgehandelt zu sein. Die eigentlichen Probleme lenken davon ab (Wasser, Ausweg aus der Ruine) und die Situation um Max scheint sich zuzuspitzen. Ich glaube, aus seiner Richtung kommt noch was, wenn er nicht allzu dehydriert wird. Oh weia...auch hier ahne ich wieder Böses. Und ich bin gespannt, wei lange Leni noch dichthält und noch im Glauben ist, ihren Bruder zu verpetzten bzw. Angst vor seinen Drohungen hat. Auf sowas muss man auch erst einmal kommen...ich meine, ich perönlich habe keine Geschwister, die mich unter Druck setzen konnetn, aber kann man so fies sein?
Den alten Seiler mag ich eigentlich schon ein bisschen, es stimmt mich fast traurig, nur er und sein Hund und "Katze". Mit den sonstigen "Lebenden" hat er wohl abgeschlossen...schade eigentlich.
Wie bist Du auf die Geschichte mit Mona-Lisa gekommen?

Im Nachtrag: Eine "Lesung" im Köln-Bonn-Aachener Bereich wäre auch für mich sehr interessant...muss ich eine Wolldecke mitbringen? ;-)))))

Hallo zusammen!
Auch ich bin mit dem ersten Abschnitt fast durch, aber schon fasziniert von der ausführlichen Einleitung. Ein beschauliches Örtchen und Jungs, die sehr unterschiedlich sind dominieren die ersten Seiten! Mein Favorit ist auch eindeutig Rufus....und die Sache mit der Katze läßt mir Max sicher auch nicht mehr sympatisch werden! So ein Scheusal! Ich bin gespannt...und lese weiter...;-)!
Auf jeden Fall mit Decke auf dem Sofa....
Auch ich muss ein paar Worte zum Cover verlieren...ich finde es sehr schön!
Wie vergibt man den einzelnen Figuren Namen? Hat man da "Vorbilder"? Für ein sympatisches oder unsympatisches Kind?

Wolldecke nehm ich übrigens auch....wird ja kalt. ;-))) Lach....